Ein Bunker für den Eigenbedarf zu bauen, ist eine anspruchsvolle und verantwortungsvolle Aufgabe, die gut durchdacht sein muss. Wenn Sie sich entschliessen, einen
Bunker für Ihre Familie zu bauen, sollten Sie sowohl praktische als auch sicherheitstechnische Aspekte berücksichtigen. Hier sind einige grundlegende Schritte und Überlegungen, die Ihnen helfen
können, einen einfachen, aber funktionalen Bunker zu planen und zu bauen.
1. Wahl des Standorts
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Unterirdisch oder im Haus? Ein Bunker kann entweder unterirdisch oder in einem bestehenden Gebäude errichtet
werden. Unterirdische Bunker bieten zusätzlichen Schutz vor Luftangriffen, aber sie sind auch aufwendiger zu bauen. Ein Bunker im Keller eines Hauses ist einfacher umzusetzen, bietet jedoch
weniger Schutz.
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Stabile Bodenbedingungen: Achten Sie darauf, dass der Boden stabil genug ist, um einen Bunker zu tragen.
Vermeiden Sie feuchte oder instabile Böden, da diese das Fundament beeinträchtigen könnten.
2. Materialwahl und Konstruktion
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Starke Wände: Der Bunker muss vor Explosionen, Strahlung und anderen Gefahren schützen. Beton ist das
gängigste Material für den Bau von Bunkern, da es sowohl widerstandsfähig als auch isolierend ist. Mögliche Alternativen sind Stahlplatten oder Ziegel.
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Boden und Decke: Der Boden sollte stabil und wasserdicht sein. Wenn Sie einen unterirdischen Bunker bauen,
sollten Sie darauf achten, dass der Boden nicht ständig Feuchtigkeit aufnimmt. Die Decke muss ebenfalls verstärkt werden, um das Gewicht des Erdbodens oder zusätzlicher Schichten zu
tragen.
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Belüftung: Achten Sie darauf, dass der Bunker gut belüftet ist, um Frischluft zu gewährleisten. Eine einfache
Möglichkeit ist, Rohre mit einem Filtersystem zu verwenden, um giftige Gase fernzuhalten und Sauerstoff ins Innere zu bringen.
3. Größe und Raumaufteilung
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Raumaufteilung: Überlegen Sie, wie viel Platz für Ihre Familie notwendig ist. Jeder sollte genug Platz haben,
um sich frei zu bewegen und im Falle einer längeren Zeit im Bunker komfortabel zu sein. Ein Bunker sollte genügend Platz für Schlafmöglichkeiten, Vorräte, Wasser und Toilettenbereich
bieten.
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Zonen einteilen: Schaffen Sie verschiedene Zonen für unterschiedliche Bedürfnisse: Schlafbereich,
Vorratslager, Toilettenbereich, Kommunikations- und Informationsbereich. Ein separater Lagerraum für Lebensmittel und Wasser ist unerlässlich.
4. Eingang und Fluchtweg
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Eingang: Der Eingang muss gut geschützt und gut zu sichern sein, um Eindringlinge oder äussere Gefahren
abzuhalten. Verwenden Sie stabile Türen (z. B. Stahl- oder Massivholz), die zusätzlich verstärkt werden können. Ein unauffälliger Eingang, der gut versteckt oder getarnt ist, erhöht die
Sicherheit (im Gartenhaus).
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Fluchtweg: Planen Sie einen zweiten Fluchtweg für den Notfall, falls der Hauptausgang blockiert oder
unbrauchbar wird. Dies könnte ein zweiter Tunnel oder ein versteckter Zugang im Garten oder hinter einem Gebäude sein.
5. Wasserversorgung und Abwasser
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Wasser: Lagern Sie genügend Wasser für Ihre Familie (mindestens 2-3 Liter pro Person und Tag) für mindestens
2 Monate. Ein Wasserfiltersystem kann auch hilfreich sein, um den Zugang zu sauberem Wasser zu gewährleisten. Wenn Ihr Bunker unterirdisch ist, könnten Sie in Erwägung ziehen, ein
Regenwassersammelsystem zu installieren.
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Abwasser: Ein einfaches Abwassersystem kann erforderlich sein, vor allem, wenn der Bunker über längere Zeit
genutzt wird. Sie können entweder ein tragbares Toilettensystem oder ein System mit einer kleinen Zisterne installieren.
6. Stromversorgung
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Energiequelle: Stellen Sie sicher, dass Sie eine alternative Stromquelle haben, falls das Netz ausfällt. Ein
Generator, Solarpanels oder Windturbinen können hierfür genutzt werden. Denken Sie daran, genügend Brennstoff für den Generator oder Batterien für die Solarpanels vorzuhalten.
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Beleuchtung: Verwenden Sie energieeffiziente LED-Lampen und installieren Sie eine Notbeleuchtung, die mit
einem Notstromsystem verbunden ist.
7. Luftfilterung und Belüftung
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Luftfilter: Wenn Sie den Bunker für längere Zeiträume nutzen möchten, müssen Sie über eine effektive
Belüftung nachdenken. Filter können dabei helfen, die Luft sauber zu halten und giftige Gase fernzuhalten. Ein HEPA-Filter, der in Lüftungsschächten installiert wird, kann nützlich sein, um
Staub, Rauch und andere Schadstoffe zu entfernen.
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Belüftungsrohre: Installieren Sie Rohre oder Kanäle, die die Luftzirkulation im Bunker gewährleisten. Diese
sollten mit Filtern versehen werden, um zu verhindern, dass schädliche Gase oder Chemikalien in den Bunker gelangen.
8. Vorräte
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Lebensmittel: Lagern Sie ausreichend lang haltbare Lebensmittel (z. B. Dosen, Trockenfrüchte, Reis, Pasta)
für mindestens 60 Tage pro Person. Denken Sie an Nahrungsmittel, die wenig Platz beanspruchen, leicht zuzubereiten sind und keine Kühlung benötigen.
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Wasser: Lagern Sie mindestens 2-3 Liter Wasser pro Person und Tag. Falls möglich, legen Sie auch ein
Wasserfiltersystem an, um im Notfall Zugang zu frischem Wasser zu erhalten.
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Medikamente und Erste-Hilfe-Set: Ein gut ausgestattetes Erste-Hilfe-Set ist unerlässlich. Achten Sie darauf,
genügend Medikamente für alle Familienmitglieder und für besondere gesundheitliche Bedürfnisse zu lagern.
9. Kommunikation und Informationssysteme
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Notfallradio: Ein handbetriebenes oder batteriebetriebenes Radio kann Ihnen helfen, in Kontakt mit der
Aussenwelt zu bleiben. Ein Funkgerät kann ebenfalls nützlich sein, um in einem grösseren Radius mit anderen Überlebenden oder Behörden zu kommunizieren (Vorsicht beim Funken mit Namen,
Strassenangabe usw.).
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Lagerung von Batterien: Denken Sie daran, genügend Batterien oder eine wiederaufladbare Stromquelle für
Geräte wie Radios, Taschenlampen und andere wichtige Ausstattungen vorzuhalten.
10. Testen und Wartung
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Regelmässige Wartung: Überprüfen Sie regelmässig die Vorräte und die Struktur des Bunkers, um
sicherzustellen, dass alles in gutem Zustand bleibt.
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Übung: Führen Sie regelmässig Übungsszenarien durch, um sicherzustellen, dass alle Familienmitglieder den
Notfallplan kennen und wissen, wie sie den Bunker im Ernstfall betreten und nutzen können.
Fazit:
Der Bau eines Bunkers erfordert sorgfältige Planung und eine fundierte Umsetzung, um die Sicherheit und das Wohlbefinden Ihrer Familie im Ernstfall zu
gewährleisten. Es ist ratsam, sich bei rechtlichen und technischen Aspekten von Fachleuten beraten zu lassen, um sicherzustellen, dass der Bunker allen Sicherheitsanforderungen entspricht und
keine unvorhergesehenen Gefahren auftreten.