Schneller Erst-Schutz im Wald bauen


Wenn man in den Wald flüchten muss, so hat man nicht noch Zeit, um in Ruhe eine Waldhütte oder eine Blockhütte zu suchen oder zu bauen. Es wird dann so sein, dass wenn Sie wirklich flüchten "müssen", Sie nach einigen Tagen auf streunende Tiere treffen werden. Diese könnten Sie und Ihre Familie angreifen, weil sie Hunger haben und vielleicht ihren Notvorrat im Rucksack auf grosse Distanz riechen.


Hier darf man nicht vergessen, dass bei einem Blackout ein völliger Ausnahmezustand herrscht und auch Tiere werden ihrem Jagdinstinkt folgen, wenn sie nichts mehr zu Hause im gewohnten Heim bekommen.
Es ist hier auch mit Wildschweinen, Füchsen, ev. auch Wölfen zu rechnen, welche Sie im Wald schon aus nur einem Kilometer wahrnehmen. Tiere nutzen dabei den Überraschungsmoment und schlagen meist in der Nacht zu, wenn Sie schlafen. Verhalten Sie sich immer möglichst ruhig im Wald. Aber auch Menschen, die Sie vielleicht ausrauben möchten, könnten früher oder später zum Problem werden. Sie müssen also so schnell wie möglich Schutz im Wald suchen und sich selbst mit einfachen Dingen einen geschützten Raum aufbauen. 

 

Wenn Sie eine Jagthütte oder einen Bauwagen suchen, so kann es schon vorkommen, dass hier schon Menschen drinsitzen und Sie nicht reinlassen. Wir haben hier eine Umfrage bei etwa 50 Personen gemacht. Mehr als die Hälfte würde nach 1-2 Tagen in den Wald flüchten und wenn möglich als erstes nach solchen Unterschlüpfen suchen. Also werden sich bei einem Blackout nach 1-2 Tagen bestimmt noch andere Menschen im Wald aufhalten. Und so bleibt Ihnen wohl nichts anderes übrig, als selbst Massnahmen zu ergreifen und einen geeigneten Schutz für Sie und ihre Familie zu bauen. Einfach heisst, dies muss innert weniger Stunden bezugsbereit sein.

Wir haben uns hierzu Gedanken gemacht und sind auf folgenden Entschluss gekommen. Sie müssen mit wenigen und einfachen Dingen selbst etwas bauen können! Zeit haben Sie ja ausreichend und wenn alle Familienmitglieder mithelfen, so ist ein solcher Zaun (Bild) recht schnell montiert. Dazu brauchen Sie ein gutes und stabiles Seil, idealerweise 500m (können auch 2-3 Seile sein). Hier empfiehlt sich ein günstiges Hanfseil, 6mm, allzu viel muss man ja nicht dafür ausgeben. 100m kosten hier gerade mal 10 Euro. Also haben Sie für 50 Euro 500m Seil, welches Sie knüpfen können. 

 

Kaufen Sie sich auch mind. 5 Seilspanner zum Spannen des Seiles. Damit können Sie auche eine Türe bauen. Wir wissen, dass dies eine Menge Material ist, aber dafür Sie sind autonom unterwegs. Sie sind nicht auf andere Menschen angewiesen. Kaufen Sie sich hier ev. auch einen Bollerwagen mit Lufträdern (Waldboden), um all die Waren zu transportieren. Sie können den Bollerwagen im Lager bestimmt gut im inneren Bereich als Küche, Sitzmöglichkeit usw. nutzen und/oder damit auch Brennholz holen gehen.

 

Gehen Sie wie folgt vor:

  1. Suchen Sie sich einen geigneten Platz aus. Hier sollte es mind. 4 stabile Bäume haben. Der Platz muss trocken sein (keine Gräben > Wasser). Zu viele Wurzeln sind auch nicht ideal. Der Platz sollte  nicht gerade an einem Waldrand (Wind) sein. Achten Sie auch auf Bäume mit Schieflage oder andere Dinge, die vielleicht bei einem Sturm auf Sie herunterfallen könnten!
  2. Der Boden sollte trocken sein und es sollte keine Gräben haben (Wasser). Sie möchten ja keinen Bach oder See in ihrem Lager.
  3. Legen Sie alles in diesen kleinen Platz rein (Notfallrucksack usw.). Sagen Sie ihren Kindern, sie sollen dort drin bleiben. Notfalls könnten diese bereits ein Zelt aufbauen oder eine Feuerstelle bauen. Achtung lassen Sie ihre Kinder nie alleine!  
  4. Sie (Mann oder Frau) nehmen das Seil (die Seile) und machen es an einem Baum fest. Laufen Sie damit rund um die Bäume. Sie sollten das Seil immer wieder fixieren (einfach um einen Baum wickeln und weiterfahren).
  5. Mit der Zeit haben Sie etwa 30 Seile gespannt. Das Problem ist jedoch, dass ihre Familie mit grosser Wahrscheinlichkeit im Innen ist und Sie im Aussenbereich stehen. Deshalb sollten Sie hier auch einen Ein- und Ausgang machen. Sie können hier zwei Seil-Spanner montieren, ähnlich wie bei einem Gatter (Kuhherde). Diesen Spanner können Sie durch Drehen lösen und wieder anziehen. Auf diese weise können Sie auch hinein und wieder raus.
  6. Ist der Zaun genug hoch (2 Meter), so können Sie von Innen beginnen die Seile zu verknüpfen. Dies können auch Kinder tun. Gehen Sie dazu von unten nach oben und dann weider von oben nach unten (Zick-Zack -> eine Art Spinnennetz). Mit der Zeit haben Sie einen stabilen Zaun, wo kein grösseres Tier mehr reinkommt.
  7. Achten Sie darauf, dass vor allem unten vom Boden her die Seile so genküpft sind, dass auch eine Katze nicht rein kann und ihnen den Notvorrat vielleicht in der Nacht wegfrisst.
  8. Spannen Sie nun oben noch Seile quer und befestigen Sie diese mit den Bäumen und dem Zaun. Bitte schlagen Sie keine Nägel ein, auch wenn es ernst ist, respektieren Sie die Natur! Danach legen Sie eine Blache als Regendach drauf. Idealerweise hat diese Oesen und Sie können die Blache mit Schnüren gut festmachen. Sollte ein Sturm aufkommen, so muss die Blache wirklich halten. Möglich wäre auch kleine Baumstämme zu nehmen (Durchmesser ca. 5cm) und diese bei den Baumstämmen oberhalb montieren. Sie können auch eine Art Tipizelt daraus machen. Wichtig ist immer, dass Sie genug warm haben und der Wind, Regen und Schnee agehalten werden kann.
  9. Sofern Sie Blachen haben oder gar Tarnnetze, so montieren Sie diese dort von wo der Wind kommt. Idealerweise können Sie alle vier Seiten von Aussen her abdecken. Bitte auch hier darauf achten, dass diese ganz nach unten schliessen. Wenn Sie Oesen haben, so können Sie sich auch Herringe aus Holz bauen und diese unten einschlagen. Sie können auch Äste (Tannenäste) oder kleine Baumstämme als Schutz vor Ihrem Zaun montieren. Tarnung ist immer gut!
  10. Richten Sie sich eine Feuerstelle im Inneren ein und vergessen Sie bitte das Brennholz nicht (ausreichend beschaffen). Idealerweise bleiben Sie im Inneren und gehen Sie nicht immer nach Aussen. Bitte gehen Sie immer mit anderen Personen Brennholz suchen, idealerweise haben Sie einen Pfefferpray oder eine selbst gebaute Lanze dabei, um sich verdeitigen zu können. Gehen Sie nicht zu weit vom Lager weg!
  11. Seien Sie bitte auch hier mit anderen Menschen korrekt und helfen Sie, wenn Sie helfen können! Und so könnten andere Menschen (Familien) neben Ihnen ein Lager aufschlagen und einiges wäre vielleicht einfacher, wenn mehrere Personen neben einen sind. Nicht zuletzt kann man sich gegenseitig unterstützen und helfen.

 

 

Holz verwenden


Sofern Sie ein Lager bauen, so suchen Sie auch nach kleinen Holzstämmen, welche bereits herumliegen. Sie können hier nämlich solche Stämme nutzen und diese dann im Lager mit einem Seil zusammenbinden. Achten Sie immer darauf, dass Sie vorsichtig mit den Stämmen umgehen, denn diese können leicht ins Rollen geraten. Klettern Sie deshalb nie auf Holzstapel und stehen Sie nie dort, wo man überrollt werden könnte.
Lassen Sie auch Ihre Hunde nicht auf Baumstämme klettern. Ist nämlich einmal ein solcher Holzstapel in Bewegung versetzt, so folgt eine Kettenreaktion und Stamm auf Stamm rollt vom Polter herunter. Ist der Fuss vielleicht dummerweise eingeklemmt, so ist man an Ort und Stelle gefangen. Im schlimmsten Fall kann man auch überrollt werden. Hier zu beachten gilt, dass ein Kubikmeter Fichtenhol in etwa 700kg wiegt! Also hier immer vorsichtig sein! Kinder haben bei solchen Holzstapel nichts zu suchen. Achten Sie immer darauf, dass mehrere Personen dabei sind. 

Verwenden Sie nur kleine Stämme, die wirklich ideal an oberster Stelle liegen. Befestigen Sie ein Seil und ziehen Sie die Stämme einzeln herunter.

 

Blachen usw.


Bauern werden mit dem Phänomen überrascht werden, wenn viele Menschen in den Wald flüchten werden, sollte ein Blackout mehrere Tage andauern.

 

Aber auch der Bauer wird davon betroffen sein, denn seine Maschinen für das Melken der Kühe usw. werden wohl nicht mehr funktionieren. Hier ist von einem grossen Schaden auch in der Landwirtschaft auszugehen. Ebenfalls problematisch ist, dass die Kühe nicht mehr gemolken werden können. Vermutlich muss ein Bauer deshalb wieder auf die alt bewährten Methoden zurückgreifen und rund um die Uhr seine Kühle melken.

 

Sollten Sie einen Bauern antreffen, so bieten sie ihm seine Hilfe an. Vielleicht können Sie dann die Kühe melken und dort als Gegenleistung auch im Heu schlafen und etwas zu Essen und Trinken bekommen.

 

Fragen Sie den Bauern auch, ob Sie von ihm Blachen, Holz und Stacheldraht kaufen können.

 

Verwenden Sie die Blachen als Windschutz oder als Dach für Ihr Schutzort im Wald.

 

Selbstverständlich hat der Bauer keine Freude, wenn Sie ihm (ohne zu fragen) seine Blachen entwenden.  Aber hier handelt sich um einen absoluten Notfall. Wie auch immer, geben Sie dem Bauern etwas dafür, dass er sich neue Blachen kaufen kann.

 

 

 

Längere Phase? Bauen Sie Ihr Lager in Ruhe aus


Sollte der Blackout gar mehrere Wochen anhalten und Sie können aus Sicherheitsgründen nicht mehr nach Hause, so kann man sein Lager noch zusätzlich ausbauen. Hier kann man beispielsweise eine Baumhütte oder eine einfache Blockhütte bauen sowie Netze knüpfen und sich auch Hängematten basteln. Aber Sie können Netze auch als Schutz oder Fallen rund um ihr Lager verwenden. Notfalls können Netze auch zur Jagd verwendet werden (Fische fangen usw.).

 

Wir zeigen Ihnen in unserem Seminar, wie man Netze recht einfach knüpft und wie und wo man diese verwenden kann.

RIWO AG - Switzerland

Stand: Dezember, 2024