Sollten Sie bei einem Blackout in einen Wald flüchten müssen, so werden Sie mit Sicherheit auch andere Menschen dort vorfinden. Auch sie sind womöglich geflüchtet
und suchen Schutz im Wald.
Wichtig ist immer, dass man auch in Krisenzeiten den Wald und deren Tiere und Planzen respektvoll behandelt. Lassen Sie keine Abfälle liegen und versuchen Sie nicht
alles niederzutrampeln. Sie sind Gast im Wald und irgendwann können Sie wieder zurück in Ihr Haus usw. Deshalb denken Sie auch an die Tiere im Wald, die vielleicht ihren Plastiksack essen und
dann daran sterben werden.
Als ich in der Rekrutenschule als Füsilier eine Woche lang bei strömenden Regen in einem kleinen Zwei-Mann Zelt im Wald verbracht hatte, war ich wirklich nicht
erfreut. Denn es regnete die ganze Woche und leider irgendwann auch ins Zelt hinein. Mein Kumpel, welcher mich ablösen musste, hatte meinen Schlafsack mit seinem verwechselt und ist samt seinen
nassen Kampfstiefeln und nassen, stinkenden Kleidern in meinen schönen, warmen Schlafsack gekrochen. Als ich nach zwei Stunden von der Wache zurück kam, war er schon wieder weg, aber ich fand ein
regelrechtes Hallenbad in meinem Schlafsack vor. Selbst völlig durchnässt musste ich wohl oder übel
in den völlig nassen und kalten Schlafsack kriechen. Ein wirklich beglückendes Gefühl, so was! Und so wurde ich auch noch zu guter letzt bei dieser Übung einige Tage krank, weil mein Schlafsack
auch nie mehr trocken wurde.
Sie sehen, man muss gewisse Dinge auch bei einer Flucht wissen. Wichtig hier ist immer einen trockenden Platz und ausreichend Wärme zu habent. Den Wärme ist im Wald
nichts selbstverständliches! Sie müssen selbst dafür sorgen, dass alle Familienangehöre wirklich warm haben. Ein Feuer reicht hier bei weitem nicht aus. Und es gibt nichts schlimmeres in diesem
Zusammenhang, wann man auch noch krank wird.
Tipps:
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Achten Sie auf trockene Plätze im Wald, sollte es regnen, so sollte nicht alles gleich unter Wasser sein.
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Suchen Sie nach Bauwagen oder Jägerhütten, diese sind meist mit einer Holzheizung ausgestattet.
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Auch Holzbeigen mit Blechdach (Wellenblech) können in einer ersten Phase Schutz bieten, indem Sie das Wellenblech als Dach einsetzen.
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Schlagen Sie ihr Lager nicht in einen Graben auf (keine Zelte usw.). Bauen Sie ein schnelles, aber sicheres Lager. Infos dazu finden Sie unter der Rubrik
Schutz im Wald bauen.
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Bauen Sie sich eine Feuerstelle, dazu können Sie Steine rund herum legen oder einen Graben schaufeln. Idealerweise haben Sie sich einen Feuerstahl gekauft, dami
können Sie Funken erzeugen. Notfalls können Sie auch eine Lupe verwenden. Achten Sie aber bei der Lagerung der Lupe darauf, dass diese immer gut verschlossen ist. Denn Brillen oder Lupen
könnten auf einem Waldboden durch Sonneneinwirkung Feuer entfachen.
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Sammeln Sie Holz, welches am Boden liegt. Verwenden Sie dieses als erstes Feuer. Sie müssen am Anfang nicht zwingend Holz hacken.
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Tarnen Sie ihre Zelte mit einen Tarnnetz oder mit ausreichend Ästen.
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Achten Sie zwingend beim Bau, dass der Schlafplatz immer trocken bleibt. Notfalls erhöhen Sie diesen mit Ästen usw.
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Spannen Sie eine wasserfeste Blache übers Lager. Achten Sie auf den Wasserablauf, so dass dieser leicht bergabwärts geht.
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Achten Sie auch bei einem aufkommenden Sturm, dass nicht gleich Bäume auf ihr Lager fallen.
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Schützen Sie Kinder (auch Babys und Kleinkinder) besonders gut. Es ist immer mit streunenden und agressiven Hunden im Wald zu rechnen,die nach Nahrung suchen
(meist werden Sie losgelassen, weil das Futter fehlt). Notfalls müssen Sie eine Waffe einsetzen.
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Bleiben Sie Mensch. Sollten Sie andere Menschen kennen lernen, so bleiben Sie freundlich und versuchen das Beste aus der Situation zu machen.
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Teilen Sie Medikamente oder Esswaren mit andern, die rein gar nichts haben. Hier muss man halt etwas hart sein. Wasser finden Sie im Wald auch im Moos. Hier
können Sie Moos suchen und dieses zusammenpressen. Dieses können Sie dann in einen Kübel reinleeren und abkochen.
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Idealerweise richten Sie auf jede Seite einen Beobachtungsposten ein. Diese Personen sind mit einem Funkgerät ausgestattet und können andere im Lager vorwarnen
(Plünderer).
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Sie können auch einen Silch oder einen Faden rund ums Lager spannen (mind. 50 Meter Abstand) und dann Büchsen daran befestigen. Sollte jemand in die Falle
laufen, so fallen Sie Büchsen um und Sie werden alarmiert. Natürlich könnten es auch Tiere sein, die sich dort bewegen. Es ist aber besser als gar nichts.
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Müssen Sie flüchten, so achten Sie darauf, dass Sie nicht ständig auf Äste treten und bleiben Sie ruhig. Bewegen Sie sich langsam vorwärts!
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Respektieren Sie die Tierwelt. Diese haben es verdient, so weiter zu leben wie bisher.
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Lassen Sie keinen Abfall irgendwo liegen, dies kann tödlich sein für Tiere.