Bei einem Blackout – also einem großflächigen Stromausfall – müssen Rettungskräfte schnell und effektiv auf die veränderte Situation reagieren, um
die öffentliche Sicherheit zu gewährleisten und die Grundversorgung sicherzustellen. Die Aufgaben der Rettungskräfte bei einem Blackout sind vielfältig und beinhalten:
1. Sicherung der Einsatzfähigkeit
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Notstromversorgung: Rettungsdienste, Polizei und Feuerwehr haben oft Notstromaggregate, um wichtige Ausstattungen (wie
Kommunikationsmittel und medizinische Geräte) auch ohne Stromversorgung am Laufen zu halten.
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Koordination und Kommunikation: Ein Blackout erschwert die Kommunikation, da viele Systeme, einschliesslich Handynetze und
Festnetz, ausfallen können. Rettungskräfte setzen dann auf Funkverbindungen oder Notfall-Kommunikationssysteme, um untereinander und mit anderen Institutionen (z. B.
Krankenhäusern, Notunterkünften) zu kommunizieren.
2. Medizinische Versorgung
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Erste Hilfe und Notfallversorgung: Auch ohne Strom müssen Rettungsdienste weiterhin in der Lage sein, Patienten zu versorgen,
insbesondere wenn es sich um Schwerverletzte oder akute Notfälle handelt.
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Transport ins Krankenhaus: Krankenhäuser müssen über Notstromaggregate verfügen, um Patienten auch in kritischen Zuständen
weiterbehandeln zu können. Rettungskräfte transportieren Patienten auch in solche Einrichtungen, wenn notwendig.
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Versorgung von Risikogruppen: Besonders gefährdet sind Menschen mit Vorerkrankungen, ältere Menschen oder Menschen in
Pflegeeinrichtungen. Hier wird intensiv darauf geachtet, sie zu versorgen und ggf. in sichere Notunterkünfte oder Krankenhäuser zu bringen.
3. Beseitigung von Gefahren
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Brandbekämpfung: Auch ohne Strom ist die Feuerwehr weiterhin für die Brandbekämpfung zuständig. In einem Blackout kann es durch
defekte Elektrogeräte oder durch das Ausfallen von Notstromaggregaten zu Bränden kommen.
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Beseitigung von Hindernissen: Rettungskräfte beseitigen Gefahrenstellen wie umgestürzte Bäume, heruntergefallene Stromleitungen
oder Trümmer, die Strassen blockieren könnten.
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Wasser- und Gassicherheit: Ein Blackout kann auch Auswirkungen auf die Wasserversorgung oder Gasleitungen haben. Rettungskräfte
müssen hier auch auf mögliche Lecks oder Gefahrenquellen achten.
4. Evakuierung und Schutz der Bevölkerung
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Evakuierungen: In einigen Fällen, besonders bei längeren Stromausfällen, müssen bestimmte Gebiete evakuiert werden, etwa bei
drohenden Gefahren wie Überschwemmungen, Brandgefahr oder anderen Katastrophenszenarien, die durch den Stromausfall verschärft werden könnten.
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Schutz von Risikogruppen: Rettungskräfte kümmern sich darum, Risikogruppen (z. B. Patienten in Intensivstationen, ältere
Menschen, Kinder) zu schützen, indem sie in sichere Bereiche gebracht oder mit mobilen Notstromlösungen versorgt werden.
5. Koordination mit anderen Institutionen
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Zusammenarbeit mit dem Katastrophenschutz: In vielen Fällen wird ein Blackout als Katastrophensituation betrachtet.
Rettungskräfte arbeiten eng mit dem Katastrophenschutz, der Bundeswehr, dem Technischen Hilfswerk (THW) und anderen Organisationen zusammen, um die Krise zu bewältigen.
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Verteilung von Ressourcen: Auch in einem Blackout müssen wichtige Ressourcen wie Lebensmittel, Wasser, Medikamente und
Treibstoff verteilt werden. Rettungskräfte unterstützen bei der Organisation und Verteilung dieser Hilfsmittel.
6. Psychosoziale Betreuung
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Seelsorge und Unterstützung: Der Stress und die Ängste, die durch einen Blackout verursacht werden, können besonders belastend
sein. Rettungskräfte bieten psychosoziale Unterstützung an, um die Bevölkerung zu beruhigen und sie in der Krise zu begleiten.
7. Aufrechterhaltung der Ordnung
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Polizeiliche Aufgaben: Die Polizei muss auch bei einem Blackout dafür sorgen, dass die öffentliche Ordnung aufrechterhalten
bleibt. Es kann zu Panik, Diebstählen oder Unruhen kommen, wenn die Menschen nicht wissen, wie lange der Stromausfall dauert. Die Polizei sorgt für Sicherheit und Prävention
von solchen Vorfällen.
8. Langfristige Massnahmen
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Wiederherstellung von Infrastruktur: Rettungskräfte koordinieren die langfristigen Massnahmen, die nötig sind, um die
Infrastruktur wiederherzustellen, wie die Reparatur von Stromleitungen oder die Schaffung alternativer Energiequellen, um eine dauerhafte Versorgung zu gewährleisten.
Insgesamt erfordert ein Blackout die enge Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Rettungsdiensten und Institutionen. Die Priorität liegt darin,
Leben zu retten, Gefahren abzuwenden und die Grundversorgung der Bevölkerung sicherzustellen.